Das Aussehen der Norwegischen Waldkatze erinnert an eine Wildkatze. Es beeindruckt zum einen durch die stattliche Größe und zum anderen durch das gleichmäßig lange und dicke Fell.
Aussehen der Norwegischen Waldkatze: der Körperbau
Der Körper der Norwegischen Waldkatze kann als groß bis sehr groß bezeichnet werden. Ihre Länge von der Nase bis zum Ende des langen, buschigen Schwanzes kann bis zu 130 Zentimeter betragen. Obwohl der kräftige, langgestreckte Körper mit Muskeln bepackt ist, wirkt die Norwegerin sehr elegant und geschmeidig. Auffällig beim Aussehen der Norwegischen Waldkatze sind die standardgerechten, etwas längeren Hinterbeine. Diesem Merkmal verdankt die Waldkatze ihre große Sprungkraft, welche sich unter anderem bei der Jagd auszahlt. Die Norwegische Waldkatze springt problemlos auf hohe Bäume, kann aber auch aus großen Höhen herab springen.
Wenn sie in der Winterzeit draußen ihre Runden dreht, sind die breiten Pfoten ein idealer Schneeschuh, der sie gut und vor allem sicher voran kommen lässt. Zwischen ihren Ballen wachsen regelrechte Fellbüschel, die vor großer Kälte schützen.
Wie bei einem Luchs sitzen kleine Haarbüschel auf den Ohren
Der Kopf der Norwegischen Waldkatze erinnert an ein sanft gerundetes Dreieck. Aus ihrem geraden Profil hebt sich das kräftige Kinn mit dem hübschen Backenbart deutlich ab. Auffällig sind auch die besonders langen Schnurrhaare. Ihre hoch angesetzten Ohren sind ebenfalls bemerkenswert. Wie bei einem Luchs sitzen auf den Spitzen kleine Haarbüschel, welche der Norwegerin einen verwegenen Ausdruck verleihen. Ihre großen, ovalen Augen stehen leicht schräg und können die verschiedensten Farben haben, wie zum Beispiel Hellgrün, Grau oder ein helles Gelb.
Der kräftige Körperbau und die doch bemerkenswerte Größe der Norwegischen Waldkatze lassen ein stattliches Gewicht vermuten. Katzen bringen jedoch nur vier bis acht Kilogramm auf die Waage, Kater werden fünf bis 9,5 Kilogramm schwer.
Aussehen der Norwegischen Waldkatze: die Fellbeschaffenheit
Die Norwegische Waldkatze gehört, ebenso wie die Maine Coon, zu den Halblanghaarkatzen. Einzigartig bei der Norwegerin ist das in drei Lagen aufgeteilte Fell. Sie besitzt eine sehr dichte, wasserabweisende Unterwolle, darüber kommt das ebenso beschaffene Deckhaar und abschließend noch eine Lage feiner Grannenhaare. Insgesamt macht das Fell einen eher zottigen Eindruck. Es fühlt sich ölig an und nicht seidig.
Zur Winterzeit fällt die typische, plüschig überhängende Halskrause der Norwegischen Waldkatze, sowie die „Knickerbockerhosen“, gemeint ist der starke Bewuchs an den Hinterbeinen, besonders auf. Das dichte Fell ist jedoch für ein Überleben in Gegenden mit eiskalten Wintern zwingend erforderlich. Bis in den März hinein bleibt das Winterfell erhalten. Dann beginnt die Abhaarsaison. Jetzt ist häufiges und regelmäßiges Bürsten angesagt, denn die Norwegische Waldkatze verliert nun ihre komplette Unterwolle. Erst im September wächst ihr erneut ein wärmendes Winterfell.
Aussehen der Norwegischen Waldkatze: Farben und Zeichnungen
Die Farbgebungen bei der Norwegischen Waldkatze im Standard
Die Norwegische Waldkatze kommt in allen bekannten Farben der Hauskatzen vor. Als man sie 1977 bei der Fédération International Feline anerkannte, stellte man auch einen Rassestandard auf. Hier wurde bestimmt, dass die Farben Chocolate, Lilac, Cinnamon und Fawn in der Zucht nicht zugelassen werden.
Alle anderen Farben leiten sich von den Grundfarben Schwarz, Rot und Weiß her. Hier unterteilt man generell in zwei Farbgruppen, in non-agouti (ohne Zeichnung) und agouti (mit Zeichnung). Des Weiteren kommt häufig eine Verdünnung der Farben Rot und Schwarz vor. Aus einem reinen Rot wird der Farbton Creme, aus Schwarz wird der Farbton Blue.
Norwegische Waldkatze rot
Die rote Färbung bei der Norwegischen Waldkatze kommt relativ häufig vor und ist sehr beliebt. Sie gehört zu den Grundfarben, aus denen sich alle anderen Farben herleiten lassen. Wie bei allen vorkommenden Farben sind auch bei den rotfelligen Katzen diverse Muster im Fell üblich, wie gestromt, getigert, getupft und getickt.
Norwegische Waldkatze weiß
Eine Norwegische Waldkatze in reinem Weiß ist sehr selten. Liegt eine solche Fellfarbe vor, muss die Katze in jedem Fall audiometrisch untersucht werden. Bei schneeweißen Norwegern kommen häufig Hörschäden bis hin zur Taubheit vor, weshalb sie in Deutschland nicht erlaubt sind.
Norwegische Waldkatze schwarz
Schwarze Norweger sind aufgrund ihres verwegenen Aussehens und der oft grünen Augen besonders begehrt. Schwarz ist auch die Grundlage für die Fellfarbe “Blue”. Hierbei erfolgt eine Verdünnung des Farbgens Schwarz.
Norwegische Waldkatze grau
Die graue Norwegische Waldkatze ist relativ hell. Wie bei der normalen Hauskatze kommt das Muster getigert oder gestromt häufig vor.
Norwegische Waldkatze schwarz-weiß
Bei schwarz-weißen Norwegern spricht man häufig von einer Scheckung. Diese mehr oder weniger großen Weißfärbungen sind auf genetische Veränderungen zurückzuführen und durch den Züchter nicht zu beeinflussen.
Norwegische Waldkatze amber
Die Farbgebungen amber und light-amber bei der Norwegischen Waldkatze sind etwas ganz Besonderes. Es gibt Züchter, die sich nur mit dieser Farbvariante beschäftigen. Amber kommt aus dem Englischen und bedeutet „Bernstein“. Damit ergibt sich eine vielseitige Farbpalette von Honiggelb bis hin zum Braun des Waldhonigs. In einem Amberwurf gibt es, wie beim Bernstein, die unterschiedlichsten Farbvarianten.
Norwegische Waldkatze red tabby
Bei dieser Farbgebung weist das rote Fell der Katze eine Stromung, Tupfen oder eine getigerte Maserung auf.
Norwegische Waldkatze black tabby
Beim Farbschlag black tabby ist die Grundfarbe der Katze Schwarz. Das Fell weist aber auch hier eine hellere Stromung auf, ist getigert oder getupft. Die buschige Brustbehaarung ist bei den Black-Tabby-Katzen häufig sehr hell, die Fußsohlen dagegen sind schwarz.
Norwegische Waldkatze rot-weiß
Die rot weiße Norwegerin zählt zu den Bicolour-Katzen. Hier kann das Fell bis zu einem Drittel oder bis zur Hälfte weiß sein. Ist der Weißanteil wesentlich größer, spricht man von einer Harlekin-Katze. Sind nur im Gesicht, auf dem Hinterteil oder dem Schwanz weiße Anteile vorhanden, nennt man sie Van-Katze.
Norwegische Waldkatze tricolor
Eine dreifarbige Norwegische Waldkatze mit weiß-schwarz-rot gemustertem Fell bezeichnet man als Tricolor oder Schildpatt mit weiß. Diese bunten Katzen gelten in jeder Rasse als Glückskatzen.
Farben und Zeichnungen in der Zucht beeinflussen
Bei der Züchtung der Norwegischen Waldkatzen kann nur wenig Einfluss auf die Farbschläge genommen werden. Die robusten und quicklebendigen Norweger haben sich aufgrund ihrer Lebensumstände vor langer Zeit selbständig zu der heutigen Form entwickelt. Mit großer Wahrscheinlichkeit haben in den einzelnen Stammbäumen auch andere Katzenrassen ihre Gene eingebracht, die manchmal für Überraschungen sorgen können.
Züchter können bei der Auswahl des Deckkaters natürlich darauf achten, dass Formen und Farben, sowie andere genetische Merkmale bei den Elterntieren zueinander passen. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass in einem „reinen“ Wurf Kitten auf einmal eine Farbabweichung im Fell zutage tritt. Bei ganz jungen Kätzchen kann man die Fellfarbe und -zeichnung noch nicht genau bestimmen. Sie entwickelt sich langsam mit dem zunehmenden Alter der Tiere.
Beispielsweise werden Amber-Kätzchen mit einem schwarzen Tabby-Muster geboren. Dieses Muster hellt sich mit zunehmendem Alter der Tiere auf, bis das erwachsene Tier ein rotbraunes bis zimtfarbiges Tabby-Muster bekommt.
