Kastration bei Katzen

Wird eine Norwegische Waldkatze mit etwa acht Monaten geschlechtsreif, sollte man überlegen, warum eine Kastration bei Katzen sinnvoll sein könnte.

Norwegische Waldkatze: Kastration bei Katzen

Sobald die männliche und auch weibliche Katze geschlechtsreif sind, fallen einige Verhaltensveränderungen auf. Der Kater beginnt nun sein Revier mit übelriechendem Urin zu markieren, der Freigänger streunt und bleibt unter Umständen tagelang von zu Hause fort, um eine rollige Katze zu beglücken. Die Katze wird drei- bis viermal im Jahr läufig. Sie wird dann zunehmend unruhig, zeigt sich paarungsbereit, will aus dem Haus, miaut und schreit häufig.

Wird der Geschlechtstrieb nicht befriedigt, bedeutet es für Kater und Katze eine starke Stresssituation, die bei einer Katze sogar zur dauerhaften Rolligkeit mit Depressionen, Appetitlosigkeit, Durchfall und Erbrechen führen kann. Wer also nicht züchten möchte, sollte die Vorteile der Kastration für sein Tier in Anspruch nehmen.

Vor- und Nachteile der Kastration bei Katzen

Ein kleiner Schnitt, der eine große Wirkung erzielt. Mit einem chirurgischen Eingriff  wird es der Katze bzw. dem Kater unmöglich gemacht, sich zu vermehren. Bei Katern entfernt der Tierarzt die Hoden, bei der Katze die Eierstöcke und eventuell auch die Gebärmutter. 

Vorteile einer Kastration

Die Kastration verhindert, dass ungewollter Nachwuchs unter Umständen im Tierheim landet oder irgendwo draußen dahin vegetiert. Außerdem wird durch diese Operation bei der Katze die Gefahr einer Erkrankung an Eierstock- oder Gebärmutterhalskrebs stark verringert. Die Katze wird nun nicht mehr rollig, die damit verbundenen Unannehmlichkeiten entfallen. 

Die Kastration des Katers eliminiert negative Verhaltensweisen, ebenso das Risiko von Hodenkrebs. Der Kater wird nun nicht mehr die Wohnung markieren, bei der Haltung von zwei Katern werden weniger Machtkämpfe ausgetragen. Der Kater wird im Allgemeinen umgänglicher.

Nachteile einer Kastration

Durch die Kastration verändert sich nach und nach das Gleichgewicht der Hormone im Katzenkörper. Nun werden mehr Fette eingelagert, der Stoffwechsel verlangsamt sich und die Katze wird dicker. Dieser Nachteil kann jedoch durch eine Nahrungsumstellung verhindert werden. Die Fettverbrennung sollte unterstützt und gleichzeitig der Muskelaufbau gefördert werden.

Die Operation

Eine Kastration bei Katzen wird unter Vollnarkose durchgeführt.
Eine Kastration bei Katzen wird unter Vollnarkose durchgeführt. (Fotos: s. Bildhinweise)

Vor der Operation bleibt die Katze etwa zwölf Stunden nüchtern. Beim Tierarzt wird sie dann auf die OP vorbereitet. Nach einer Betäubung erfolgt die Rasur des Operationsfeldes und die Verkabelung an verschiedene Monitore zur OP-Überwachung. Nach einem kleinen Schnitt entnimmt der Tierarzt die Hoden des Katers und vernäht die Wunde mit wenigen Stichen unter der Haut. Das Tier kann in der Regel sofort wieder mit nach Hause genommen werden. 

Die OP bei der Katze ist etwas aufwändiger. Hier werden Eierstöcke und meist auch die Gebärmutter entfernt. Der Bauchschnitt wird ebenfalls unter der Haut vernäht. Die Katze bleibt in der Regel ein bis zwei Tage unter direkter ärztlicher Kontrolle in der Klinik.

Nach dem Eingriff kann es sein, dass die Katze eine Halskrause erhält, damit sie nicht an der Wunde lecken kann. So werden Komplikationen,  wie beispielsweise eine Entzündung, von vornherein verhindert. In den Tagen der Heilung darf die geliebte Samtpfote ruhig ein wenig bemuttert werden. Bei den täglichen Streicheleinheiten kann der Verlauf der Wundheilung gut beobachtet werden. Bei Auffälligkeiten wie Nachblutung, Wundöffnung oder Austreten einer Flüssigkeit sollte umgehend der Tierarzt aufgesucht werden. Nach ungefähr vierzehn Tagen hat sich die Katze von der Operation erholt, und die Fäden können gezogen werden.

Kastration oder Sterilisation?

Bei einer Kastration entfernt der Tierarzt Hoden beziehungsweise Eierstöcke, bei einer Sterilisation sorgt er lediglich dafür, dass das Tier unfruchtbar wird. Die Hormonproduktion bleibt im letzten Fall aktiv. Das ist für die Katze jedoch sehr unangenehm, weshalb die allermeisten Tierärzte zu einer Kastration raten. Mehr zu den Hinergründen lesen Sie beispielsweise im Blog der Tierklinik Oberhaching.

Der richtige Zeitpunkt für die Kastration bei Katzen

Die Empfehlungen für den richtigen Zeitpunkt der Kastration bei Katze oder Kater sind oft unterschiedlich. Allgemein gilt der Zeitpunkt nach Eintritt der Geschlechtsreife. Das ist bei Katzen etwa ab dem 6. bis 10. Monat, bei Katern ungefähr mit 8 bis 10 Monaten der Fall. Die Norwegische Waldkatze erreicht ihre Geschlechtsreife zwischen 6 und 8 Monaten. Hat die Katze bereits einmal Babys zur Welt gebracht, kann die Kastration ungefähr sieben Wochen nach der Geburt stattfinden, also sobald Gesäuge und Gebärmutter wieder zurückgebildet sind.

Eine Kastration kann nach der Geschlechtsreife in jedem Alter durchgeführt werden.