Parasiten bei Katzen sind genauso häufig wie bei Hunden. Unbehandelt können sie großen Schaden anrichten, wenn der Befall jedoch rechtzeitig erkannt wird, sind die Heilungschancen gut. Besser noch ist eine frühe Prophylaxe.
Welche Parasiten bei Katzen sind bekannt?
Allgemein teilt man Parasiten in innere und äußere ein. Würmer gehören beispielsweise zu den inneren Parasiten, Zecken und Milben zu den äußeren.
Je nachdem, wie weit die parasitäre Infektion fortgeschritten ist, können ihre Spuren (eventuell Eier) im Kot des Tieres nachgewiesen werden. Ist dies noch nicht der Fall, können andere Symptome wie Durchfall und Abmagerung, ständiger Juckreiz, Appetitverlust oder auch ein stumpfes Fell auf einen Parasitenbefall hinweisen. In jedem Fall muss bei auffallenden Veränderungen der Katze ein Tierarzt zu Rate gezogen werden.
Würmer
Auch die Norwegische Waldkatze kann sich mit verschiedenen Würmern infizieren, die sich im Darm ansiedeln. Besonders Freigänger, die hin und wieder eine Maus erbeuten und verzehren, können über die Beute Wurmeier aufnehmen. Oft wird der Befall erst spät oder gar nicht bemerkt, wenn die Katze einen gesunden Eindruck macht und keine Symptome aufweist. Alte Tiere oder Kitten reagieren auf Wurmbefall mit Durchfall, Gewichtsverlust und stumpfem Fell. Liegt eine Infektion mit dem Katzenbandwurm vor, werden häufig Bandwurmglieder oder Eier mit dem Kot ausgeschieden.
Über Beutetiere können Lungenwürmer in den Körper der Katze gelangen. Sie wandern vom Darm in die Lunge und verursachen Husten, Niesen und andere Erkrankungen der Atemwege.
Herzwürmer treten in Südeuropa auf und sind häufig bei Hunden bekannt, sie können aber auch bei Katzen starke Krankheitssymptome wie Atemwegerkrankungen, Nervenleiden oder Magen-Darm-Probleme verursachen.
Mehr Informationen zu Würmern bei Katzen finden Sie auf dem Parasitenportal.
Parasiten bei Katzen: Einzeller
Dazu zählen Toxoplasmen, Giardien, Leishmanien und Babesien. Die gesunde Norwegerin erkrankt nur selten, häufiger allerdings ihre Kitten. Haben sie die Einzeller über das Futter oder über das Abschlecken von befallenen Gegenständen aufgenommen, kommt es beispielsweise zu Durchfall und Gewichtsverlust. Da die Einzeller im Kot ausgeschieden werden und sehr widerstandfähig sind, ist es schwierig, Gegenmaßnahmen zu ergreifen. Verschiedene Einzeller, z. B. die Toxoplasmen, können auch für den Menschen gefährlich werden. Bei schwangeren Frauen kann eine Toxoplasmose zu Fehlgeburten oder zu Schäden beim Baby führen.
Leishmanien (Hauterkrankungen) und Babesien (Anämie) werden immer häufiger aus dem Mittelmeerraum eingeschleppt. Sie sind noch selten, werden jedoch durch Tierrettungen vom Ausland nach Deutschland eingeschleppt.
Ektoparasiten
Hierzu zählen Milben, Raubmilben, Zecken, Haarlinge und Flöhe. Milben leben in der inneren Ohrmuschel und dem äußeren Gehörgang. Dort stechen sie in die Haut, saugen Blut und andere Sekrete. Da sie ihre Eier ins Ohr legen, kommt es zu größeren Mengen Ohrenschmalz, es entstehen juckende Krusten. Da die Katzen ständig ihre Ohren kratzen, verletzen sie die empfindliche Haut und es kommt zu Infektionen mit Hefepilzen oder Bakterien.
Raubmilben, die ebenfalls bei Katzen vorkommen, ernähren sich von Hautschüppchen. Ihre Eier findet man in Bündeln an den Katzenhaaren. Symptome für einen Befall sind Juckreiz, Schuppen und haarlose Hautstellen.
„Kopfräude“ wird ebenfalls von Milben verursacht, ist äußerst ansteckend und kann sich auf dem gesamten Katzenkörper verbreiten. Es treten Hautverdickungen und Haarausfall auf, welche von starkem Juckreiz begleitet werden. Die ungeheuer unruhigen Tiere kratzen sich und fügen sich heftige Hautwunden zu, die sich entzünden können.
Norwegische Waldkatzen, die draußen frei herum laufen dürfen, bringen die ein oder andere Zecke mit nach Hause. Die Parasiten saugen Blut und fallen nach einiger Zeit ab, wenn sie nicht entdeckt werden. Vom Frühjahr bis zum Herbst sollten die Katzen regelmäßig nach dem Freigang auf Zecken untersucht und diese entfernt werden. Manchmal entzündet sich die Einstichstelle, die dann behandelt werden muss. Gefährlicher ist eine Erkrankung an Borreliose, welche von den Zecken übertragen wird.
Zecken bei Katzen entfernen:Junge Katzen haben manchmal schuppige Haut, starken Haarausfall und auch Hautentzündungen. Grund dafür können Haarlinge sein, welche sich im Fell festsetzen.
Flöhe sind bei Hunden und Katzen eine häufige Plage. Sie springen von Wirt zu Wirt, saugen Blut und legen Eier ab. Ist der Befall gering, wird die Katze wenig Krankheitssymptome zeigen. Allerdings kann der Flohstich auch eine Allergie auslösen, welche stärkere Hautirritationen hervor ruft.
Parasiten bei Katzen diagnostizieren
Ein Parasitenbefall macht sich häufig durch eindeutige Symptome bemerkbar. Diese reichen von Juckreiz, Haarausfall, Gewichtsverlust bis hin zu Magen-Darm-Erkrankungen und Appetitlosigkeit.
Eine sichere Diagnose kann nur bei Tierarzt gemacht werden. Der Arzt wird verschiedene Untersuchungen, wie zum Beispiel Kotuntersuchung , Hautuntersuchung, Blutuntersuchung oder Untersuchungen mit einem Klebefilm durchführen und so Parasiten nachweisen können.
Parasiten bei Katzen behandeln
Infektionen mit Parasiten sind immer unterschiedlich, die Behandlung muss auf jedes Tier abgestimmt werden. Gut wirkende Mittel stehen zur Behandlung von Magen-Darm- und Wurm-Infektionen, Flöhen und Katzen-Ohrmilben zur Verfügung. Der Katze werden über einen längeren Zeitraum Pasten, Tabletten oder eine Flüssigkeit zum Auftropfen verabreicht. Manche parasitären Erkrankungen sind jedoch so schwerwiegend, dass aufwändige Behandlungen, beispielsweise eine Chemotherapie (bei Leishmanien), erforderlich werden.
Prophylaxe
Natürlich gibt es auch Vorsorgemaßnahmen, die zuverlässig gegen einen Parasitenbefall schützen. Ektoparasiten werden mit „Repellentien“ (abschreckende Mittel) auf Abstand gehalten. Zecken sammelt man am besten ab und beobachtet die Einstichstelle. Am besten beim Kämmen (s. dazu auch Norwegische Waldkatze: Fellpflege) darauf achten.
Endoparasiten, also die Parasiten im Katzenkörper, müssen abgetötet werden. Gegen Würmer hilft die regelmäßige Entwurmung, bei anderen Ektoparasiten wird der Tierarzt die passende Behandlung empfehlen.